Newsletter: April – Mai – Juni 20081. Jessica Heus – unsere neue freiwillige Mitarbeiterin bei GAC Seit März haben wir wieder einen Neuzugang bei GAC. Jessica ist 20 Jahre alt und ist gemeinsam mit ihrem brasilianischen Freund, der seit Anfang des Jahres in Belo Horizonte studiert, nach Brasilien gezogen. Nachdem sie ausreichend portugiesische Sprachkenntnisse erworben hat, möchte die Abiturientin aus Thüringen ebenfalls ein Studium in Belo Horizonte aufnehmen. Momentan verbringt sie einen großen Teil ihrer Freizeit als freiwillige Helferin bei GAC. Sie hilft bei der Betreuung der Kinder und leitet die Workshops Englisch, Deutsch und Kunst. Einige Kinder haben sie schon in ihr Herz geschlossen …
2. Übersetzungsteam wächst Kinderhorizonte hat mittlerweile ein richtiges Übersetzungsteam! Seit diesem Monat sind es nicht nur Cristiane und ich, die die Briefpost der GAC-Kinder und Paten übersetzen, sondern außerdem Silvia Hoffmann und Sandra Santos, beides in Deutschland lebende Brasilianerinnen und natürlich auch Pateneltern. Unsere Arbeit wird dadurch viel effizienter und schneller! KH nutzt die Gelegenheit, um alle Pateneltern aufzurufen, ihren kleinen Schützlingen in Brasilien öfters mal zu schreiben. Ihre Gesichter sind immer so traurig, wenn sie mich fragen, ob ich Post von den Paten hätte und ich dann verneinen muss. Viel schöner ist es doch vor Freude ein Funkeln in ihren Augen zu entdecken, wie z.B. bei der kleinen Ana Luiza oder dem großen David:
3. Capoeira-Meister Jordan fest bei GAC eingestellt GAC hat nun zum ersten Mal einen männlichen Erzieher fest in der großen Gruppe eingestellt. Es ist unser Capoeira-Lehrer Jordan! Und dies hat natürlich seine Gründe …. Da unsere Jungs nicht nur immer größer und älter werden, sondern auch manchmal etwas rüpelhafter, haben die GAC-Erzieherinnen Schwierigkeiten den nötigen Respekt von den Fast-Jugendlichen zu bekommen und sich ihnen gegenüber durchzusetzen. Genau dieses Problem haben aber unsere beiden männlichen Leiter der Workshops „Trommeln & Tanzen“ bzw. Capoeira nicht! Das liegt nicht nur daran, dass sie sehr streng sind und Disziplin von den Kindern verlangen, sondern sicherlich spielt dabei auch eine große Rolle, dass die beiden Lehrer für viele Kinder eine Vater-Ersatzfigur sind, da im eigenen Hause oft kein Vater präsent ist. Die Kinder hören den Lehrern deshalb aufmerksamer zu, folgen ihnen und sind sogar ihre Vorbilder. Genau aus diesem Grund schlug Kinderhorizonte vor, doch mal einen männlichen Erzieher einzustellen. GAC-Leiterin Cida fand die Idee prima und hatte auch gleich einen Anwärter parat. Sie meinte, dass Capoeira-Lehrer Jordan sehr gewissenhaft arbeitet, den nötigen Respekt bei den Jugendlichen hat und auch sehr beliebt sei. Einzig und allein die Finanzierung sei ein Problem, da GAC eigentlich keine freie Stelle hat, also auch kein Geld. Kinderhorizonte hatte dem Capoeira-Lehrer bisher auf Tagessatzbasis einen Monatslohn von 250 RS bezahlt (er kam 2 x pro Woche). Eine Vollbeschäftigung würde seine Lohnkosten (inkl. NK) auf 600 R$ im Monat erhöhen. Cida fragte mich natürlich sofort, ob Kinderhorizonte dies bezahlen könnte. Nach interner Beratung und Prüfung der finanziellen Mittel haben wir uns entschlossen, der Festanstellung des Capoeira-Lehrers Jordan, der ab sofort natürlich viele andere erzieherische und Aufsichtspflichten übernimmt, zuzustimmen. 4. Hawaii-Party für GAC Der Pfadfindertrupp „Koh-Ih-Noor“ aus Radolfzell am Bodensee hat seine erste Aktion zugunsten von GAC veranstaltet! Eine Hawaii-Party für die Jüngeren aus dem Pfadfinderstamm wurde vorbereitet und lustige Spiele, wie Schubkarrenrennen oder Dreibeinrennen wurden durchgeführt. Es gab Schokospieße, Cocktails, Kuchen und Hawaiitoasts zu essen und natürlich viel Musik. Eine Spendenbüchse wurde aufgestellt und Plakate über GAC und Patenkind Natalia aufgehangen. Insgesamt wurden mehr als 100 Euro eingenommen! Ein Riesenerfolg! Hier ein paar Fotos: 5. Erste-Hilfe-Zubehör bereits verfügbar Wie schon im Vormonat berichtet, hat unsere Praktikantin Monica vorgeschlagen, in beiden Tagesstätten Erste-Hilfe-Kästen zu installieren. Der Inhalt der Kästen wurde bereits unter ihrer Anleitung am Anfang des Monats eingekauft. Hoffen wir mal, dass wir die Kästen nicht allzu oft brauchen werden.
1. Festa Junina zugunsten GAC in Jena Unsere ehemalige GAC-Praktikantin Sue hat gemeinsam mit ein paar Freunden am 21. Juni 2008 ein „Festa Junina“ in Jena als Benefiz für Kinderhorizonte und GAC veranstaltet. Im Café Grünowski gab es neben der traditionellen Bauernhochzeit mit Quadrilha, viel brasilianische Musik, brasilianisches Essen und Caipirinha. Außerdem hat die Escola Popular mit ihrer Samba- und Capoeira-Gruppe teilgenommen. Es gab eine Info-Ecke über Kinderhorizonte und GAC, um viele Spenden zu sammeln und vielleicht auch ein paar Patenschaften vermitteln. Das Ergebnis des Abends kann sich sehen lassen: 800 Euro Spenden für GAC! 2. Schwimmbad nimmt Konturen an Unser Schwimmbad macht nun endlich Baufortschritt. Nachdem die GAC-Leitung den alten Bauleiter wegen Unzuverlässigkeit entlassen hatte, war es schwierig einen neuen und vor allem guten Maurer zu finden. Die Baustelle ist sehr schwer zugänglich, weshalb der Abtransport des Aushubs und der Antransport von Zement, Sand und Kies sehr schwierig und langwierig ist. Mittlerweile sind all diese Probleme aber gelöst und die derzeitige Trockenzeit wird dazu ausgenutzt, um vorwärts zu kommen. Hier 2 Bilder von der Baustelle:
3. Ex-GAC-Praktikant Tim Kukral zu Besuch Nach knapp einem Jahr seiner Abreise besuchte uns Tim Kukral, der 9 Monate lang Freiwilligendienst bei GAC leistete. Der Empfang war sehr herzlich. Alle Kinder erinnerten sich natürlich noch an Tim, der fest in den Kinderherzen verankert blieb. Doch nicht nur die Zuneigung der Kinder spürte Tim in diesen Tagen, sondern auch den wieder einsetzenden Bandenkrieg der Drogengangs auf dem „Morro do Papagaio“. Laut seinen Aussagen kann man sich abends kaum noch auf die Strassen trauen. Nicht selten sind Schüsse zu hören und Opfer werden beklagt. Trotzdem lies es sich Tim nicht nehmen sein Patenkind Rafael und seine Familie zu Hause zu besuchen. Hier ein paar Fotos:
4. Anti-Dengue-Projekt Ähnlich wie im Vorjahr mit dem Anti-Drogen-Projekt fand sich auch in diesem Jahr wieder ein GAC-Spender, der Geld für die Finanzierung eines Projekts zur Verfügung stellte. Zum Thema wurde aus aktuellen Gründen eine Anti-Dengue-Kampagne anvisiert. Brasilien kämpft derzeit mit einer Dengue-Epedemie, die sich vor allem in den Favelas der Großstädte sehr schnell ausbreitet. Gründe hierfür sind schlechte hygienische Verhältnisse und aber auch fehlende Aufklärung der Bevölkerung über die Ursachen und Bekämpfung des Dengue-Moskitos. Hier soll unsere Kampagne ansetzen. Zur Zeit finden deshalb Vorträge von Spezialisten, wie Ärzten und Hygienebeauftragten der Stadt Belo Horizonte bei GAC statt. Außerdem haben die Kinder sich Gedanken gemacht, wie sie den Dengue-Moskito wirksam bekämpfen können und malen Bilder zu diesem Thema. Dies geschieht in Gruppen, wobei genauso wie beim Anti-Drogen-Projekt im letzten Jahr ein Logo entworfen werden soll, was dann auf T-Shirts gedruckt wird. Die schönsten Logos werden prämiert, wahrscheinlich ähnlich wie im Vorjahr, mit einem Wochenendausflug auf einen Landgut in der näheren Umgebung von Belo Horizonte.
5. Stadt streicht Fördergelder bei GAC Ganz frisch habe ich diese Woche von GAC-Leiterin Cida erfahren, dass die Stadt Belo Horizonte für GAC wichtige Fördergelder in Höhe von 1.700 R$ (ca. 700 Euro) pro Monat ersatzlos gestrichen hat, die hauptsächlich zum Kauf von Lebensmitteln, Reinigungsmitteln und Propangas verwendet wurden. Als Begründung wurde angegeben, dass Gelder umverteilt werden sollen und mit den freiwerdenden Ressourcen neue Projekte gegründet werden. Wenn man den Politikern Glauben schenken könnte, wäre dies ja noch halbwegs zu verstehen, andererseits kann man natürlich wegen Neugründung neuer Projekte die alten bankrott gehen lassen. Der Kinderhorizonte-Verein wird sich in den nächsten Tagen beraten, wie und in welcher Höhe diese finanzielle Lücke mit unseren Spendenmitteln zumindest teilweise gestopft werden kann. |
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