Newsletter: Juli – August – September 2008
1. Praktikantin Saskia bei GAC eingetroffen Noch ohne Bild, aber trotzdem schon da … unsere neue Praktikantin Saskia Johanning! Sie befindet sich am Ende ihres Studiums „Visuelle Kommunikation“ und führt im Rahmen ihrer Diplomarbeit ein 5-monatiges Praktikum bei GAC durch. Sie wird dabei ein Projekt „Kunst und Fotografie“ leiten, in dem die Kinder mit der Fotografie vertraut gemacht werden sollen und als Ergebnis eine öffentliche Ausstellung zustande kommen wird. Die Ergebnisse des Praktikums werden wiederum in Form eines Buchs und eventuell eine Doku-Reportage über das Leben in der Favela aus der Sicht der Kinder veröffentlicht.
2. Neuer Workshop – Ballett Seit Juli gibt es dank unserer Spenderin Andreia aus Belo Horizonte nun auch Ballettunterricht bei GAC! Die Mädchen sind total begeistert, nicht zuletzt, weil sie wie richtige Ballerinas eingekleidet wurden und nun 2 mal pro Woche trainieren dürfen.
3. Bilderserie Anti-Dengue-Projekt Etwas intensiver soll in diesem Rundbrief auf das Anti-Dengue-Projekt eingegangen werden, weil dies im Mittelpunkt der Aktivitäten des letzten Monats stand. Um es nicht zu langweilig werden zu lassen, habe ich eine Bilderserie der wichtigsten Etappen im Projektverlauf zusammengestellt: 1. Teil – Aufklärung über Dengue und seine Folgen
2. Teil – Einstudieren von Theatervorführungen bei GAC
3.Teil – Demo gegen Dengue in der Favela „Morro do Papagaio“
4. Teil – Theatervorführung auf dem „Praça der Liberdade“ in Savassi
5. Teil – Entwurf der Logos für die zukünftigen T-Shirts
6. Teil – Auswahl der 3 schönsten T-Shirts
7. Teil – Wochenendausflug für die Gewinnergruppen
1. Noch backen wir kleine Brötchen … … aber bevor ich von unseren großen Plänen berichte, erstmal ein paar Bilder von unserem Bäckerei-Workshop.
Eines unserer mittelfristigen Ziele ist es, für die Kinder, die die GAC-Tagesstätte mit 14 Jahren verlassen, eine Fortführung ihrer Ausbildung zu ermöglichen. Dafür will Kinderhorizonte eine Berufsschule gründen. Es wird die erste und einzige Berufsschule in der Favela sein und sie soll den Jugendlichen nach Abschluss einer 2-jährigen Berufsausbildung die Möglichkeit geben, ein besseres Leben außerhalb der Favela zu führen. Zum Ausbildungsplan sollen neben handwerklichen Berufen wie Bäcker/in oder Näher/in, auch Umwelttechnologen (Solartechnik), IT-Techniker/in und vielleicht sogar mehrsprachige Sekretärinnen gehören. Kinderhorizonte ist momentan dabei einen Business-Plan fertig zu stellen, um ihn dann potentiellen Sponsoren aus der Wirtschaft, öffentlichen Organen und Bildungseinrichtungen vorstellen zu können. In Zusammenarbeit mit SENAI, der staatlichen Ausbildungs- und Prüfungseinrichtung für Industrieberufe, wollen wir in Kürze Ausbildungspläne und Zertifizierungsverfahren abstimmen. Natürlich ist als Hauptfrage die Finanzsicherheit des Projekts zu klären. Sobald unser Business-Plan konsolidiert ist, werden wir ihn als Präsentation an euch schicken, damit auch ihr Werbung in euren Firmen für dieses Projekt machen könnt. Jede Hand wird gebraucht. Die Uhr tickt bereits. 2. 7.600 Euro Spende Anlässlich eines alljährlich stattfindenden Treffs seiner Großfamilie, bei dem er dieses Mal der Gastgeber war, hatte der Ehemann eines unserer Vereinsmitglieder die Idee, in seiner Einladung an Stelle der üblichen Geschenke um Spenden für Kinderhorizonte zu bitten. Die Wiederholung dieser Bitte in seiner Begrüßungsansprache und der sichtbar aufgestellte Spendentopf führten zu Barspenden und Überweisungen in Höhe von insgesamt 7.600€. Eine stolze Summe! Und ein Ansporn, sich weiter für „unsere Kinder“ ins Zeug zu legen. Kinderhorizonte wird mit dieser Spende eine erste Rücklage für die Berufsschulen-Investition bilden und bedankt sich ganz herzlich bei der äußerst spendablen Familie! 3. Schwimmbad fast fertig Alle glauben nun daran … bis zum Sommer, der in wenigen Monaten beginnt, ist unser Schwimmbad fertig!
Es wird noch eine Überraschung für die Kinder geben, denn SIE dürfen die Mauern selber bemalen. Die Idee kam von unserer Praktikantin Saskia, die das Ganze auch planen und überwachen wird.
4. Workshop – Ballett Auch hier gibt es wieder ein paar neue Fotos aus dem Tanzsaal.
1. Erstes Schwimmbad der Favela so gut wie fertig! Nun ist es endlich soweit … das erste Schwimmbad der Favela „Morro do Papagaio“ ist rechtzeitig zu Beginn des Sommers fertig gestellt! Lediglich kleinere Retuschierarbeiten und eine Endreinigung stehen noch aus. Ein Schutznetz oberhalb des Beckens muss noch angebracht werden, um es vor dem Müll der Nachbarn zu schützen.
2. Anpassung der Patenschaftsbeiträge Im August hat sich Kinderhorizonte eV. auf der diesjährigen Mitgliederversammlung dazu entschlossen, die Patenschaftsbeiträge für Neupatenschaften auf 15 Euro zu erhöhen. Weiterhin wurde darüber abgestimmt, dass bei vorher abgeschlossenen Patenschaften eine Beitrags- erhöhung auf 15 Euro wünschenswert wäre, aber auf freiwilliger Basis geschehen soll, um Kündigungen zu vermeiden, die unseren Kindern nur schaden bzw. die finanzielle Basis unseres Projekts verschlechtern würden. Es gibt 2 klar definierbare Gründe für die Beitragserhöhung: 1 – Die Entwicklung des Wechselkurses EURO / BRL 2 – Die Inflation in Brasilien Die folgende Grafik zeigt, dass sich seit Start unseres Patenschaftsprogramms im April 2005 der Wert des Euros gegenüber dem brasilianischen Real ständig verschlechtert hat. Wenn man die durch die amerikanische Bankenkrise in den letzten 14 Tagen verursachte Entwertung des BRL nicht betrachtet, kann man von einem Kursverlust von 25% (3,20 BRL/EURO zu 2,40 BRL/EUR) ausgehen. Durch die innere Inflation, die in Brasilien ca. 4,5% pro Jahr beträgt, entsteht ein weiterer Kostenfaktor. Vor allem die Gehälter, Lebensmittel- und Energiepreise steigen und führen, trotz aller Spar- maßnahmen, zu einer finanziellen Mehrbelastung unseres Projekts, die in irgendeiner Form ausgeglichen werden müssen. In den letzten 4 Jahren akkumuliert sich die Inflation auf immerhin 18%. Auch hierzu eine Grafik:
Alternativen zur Erhöhung der Patenschaftsbeiträge wären eine Erhöhung des monatlichen Elternbeitrags bzw. die Entlassung von Personal. Beide Alternativen möchten wir gerne vermeiden. Sicherlich würde so wieder zu stärkeren Fluktuationen unter den bei GAC angemeldeten Kindern kommen. Die derzeit schon sehr geringe Mitarbeiteranzahl kann bei der derzeitigen Anzahl von betreuten Kindern (220 Kinder und Jugendliche) unmöglich reduziert werden. 3. Versteigerung eines Zuchtbullen zugunsten GAC´s Wie schon im Vorjahr hat Andreia, eine unserer Spenderinnen aus Belo Horizonte, einen wertvollen Bullen aus ihrer eigenen Zucht versteigern lassen, um den Erlös unserem Projekt zukommen zu lassen. Diesmal war der Erlös sogar noch höher als im Vorjahr: stattliche 70.000 R$ (ca. 25.000 Euro) brachte das Prachtexemplar ein! Andreia wird dieses Geld in monatlichen Raten von 5.000 R$ an GAC spenden und viele Aktivitäten, die sie selber gestiftet hat (Ballett, Informatik, Trommelkurs) damit finanzieren. Möglicherweise bleibt sogar noch ein satter Betrag für neue Aktivitäten oder die Basisfinanzierung GAC´s übrig. Übrigens haben die Kinder auch zum Gelingen der Versteigerungsveranstaltung beigetragen! Sowohl die Tanz- und Trommelgruppe als auch die Ballerinas aus der Ballettschule GAC´s haben nach wochenlangem Einstudieren eine Top-Vorführung vor dem zahlreichen Publikum der Auktion präsentiert. Ein Glückwunsch an die GAC-Kinder und ein großes Dankeschön an unsere Wohltäterin Andreia!
4. Praktikantin Saskia mittlerweile voll integriert bei GAC Nach 2 Monaten bei GAC hat sich unsere Praktikantin Saskia nicht nur perfekt in das neue Ambiente integriert, sondern hat auch einen neues Projekt namens „Vida Colorida“ (das farbige Leben) gestartet, bei dem sie Kunst, Fotografie und Filmen lehrt. Außerdem organisiert sie derzeit einen Wochenend-Workshop auf einem Landgut und nimmt an den Vorbereitungen der Kindertagswoche aktiv teil.
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