Newsletter: Oktober – November – Dezember 20081. Wochenendausflug auf dem Sitio (Landgut) – Praktikantin Saskia berichtet Am 4. Oktober war es endlich soweit. Aus einer ganz spontanen Idee wurde nach 2 Wochen Vorbereitung Realität. Mit 2 Bussen voller Gepäck, Lebensmitteln und 35 Kindern sind wir samstagmorgens auf das Landgut von Matthias gefahren, um das Wochenende dort zu verbringen. Jede Menge Action und gute Laune waren garantiert! Die Kinder hatten ihren Spaß und dank Swimmingpool waren auch die 35 Grad bei strahlendem Sonnenschein gut erträglich und die Kinder kaum mehr aus dem Wasser zu bekommen. Aber hin und wieder gab es dann doch ein kleines Volleyball-Turnier oder ein Fußball-Match. Und ab und an wurde auch gearbeitet, da das Wochenende im Rahmen meines Projektes „Vida Colorida“ stattfand, welches ich mit den Nachmittagskindern umsetze. Das Wochenende war ein voller Erfolg. Müde und geschafft von 2 langen Tagen und einer schlaflosen Nacht sind wir Sonntagabends wieder zurück zum Morro do Papagaio gefahren. Erst diese Woche haben wir gemeinsam die Bilder angeschaut und in Erinnerung bleiben wird dieses Erlebnis garantiert allen. Saskia 2. Praktikant Tom hat sich gut bei GAC eingelebt Unser neuer Praktikant Tom hat sich inzwischen gut in den GAC-Alltag eingefunden und den Deutsch- und Englischunterricht übernommen. Natürlich war auch er beim Ausflug auf das Landgut dabei. 3. Kindertags-Woche bei GAC Auch in diesem Jahr konnten wir den Kindern wieder eine Freude bereiten und erneut die Kindertags-Woche bei GAC ausrichten. Dank der großzügigen Spende von 2 unserer Paten wurde aus dem Tag der Kinder am 10. Oktober eine ganze Woche voller Überraschungen und Freude. Hier das Programm: Montag: Kino mit Popkorn und Saft für alle Gruppen
1. Schwimmbad eingeweiht Nun war es endlich soweit. Das 1. Schwimmbad aller Favelas in Belo Horizonte wurde am Sonnabend dem 08/11/2008 eingeweiht! Die Eröffnungszeremonie war schön, die Kinder tanzten vor ihren Eltern in allen Rhythmen, die sie so beherrschen … vom Ballet über Samba bis zum Funk und nach einer kleinen Stärkung mit ein paar Snacks und einer riesigen Portion Eis ging es dann endlich zum neuen Schwimmbad. Paulo, der GAC-Gründer, hielt eine kurze Rede und dankte vor allem unserem Verein Kinderhorizonte für die großartige Spende des Schwimmbads. Cida, die GAC-Leiterin, betonte, dass nun ein Traum in Erfüllung gegangen ist. Mit dem ersten Schwimmbad in Belo Horizontes Favelas wurde ein weiterer Schritt in Richtung sozialer Eingliederung der armen Bevölkerung Brasiliens getan. Und gebadet werden sollte natürlich zum Schluss auch noch. Das erste Bad war, wie kaum anders zu erwarten, ziemlich chaotisch …. eigentlich sollten nach Renatas Plan nur 10 Kinder, chic in GAC-Badeanzüge gekleidet, symbolisch ins Wasser springen. Genau dies hat Gott sei Dank nicht geklappt. Nach weniger als 1 Minute waren ALLE Kinder im Schwimmbad … ich wurde natürlich auch mit reingezerrt.
2. Mal wieder ein Problemchen Ein paar Tage nach der Schwimmbadeinweihung ist etwas passiert, womit man fast rechnen musste: Das Schwimmbad wird von Unbefugten benutzt (Kinder und Erwachsene), die einfach über die Mauer springen und sich dann in unserem Schwimmbad vergnügen. Dadurch wird das Schwimmbad nicht nur verdreckt, sondern es stößt natürlich auf Unbehagen bei GAC. Im ersten Moment sah Cida keine Lösung. Selbst Paulo kannte die Typen nicht, hat sie aber trotzdem vertrieben. Sie kommen aber immer wieder und am Wochenende, wenn niemand bei GAC ist, geht dann dort sicherlich die Post ab. Als Lösung sehen Cida und Paulo große Stacheldrahtrollen auf die Mauer zu montieren, die dann kaum noch überwindbar sind ohne sich zu verletzen. Cida hat bereits einen Kostenvoranschlag machen lassen. KH hat diese Investition aufgrund ihrer Eile auf dem „kurzen Dienstweg“ freigegeben. Uns blieb nichts weiter übrig als in diesen sauren Apfel zu beißen und diesen Schutz zu installieren, was mittlerweile auch schon geschehen ist. Exklusivität hat hier leider ihren Preis … 3. Weihnachtsfeier bei GAC Die GAC-Weihnachtsfeier findet dieses Jahr am 18. Dezember statt. Wer zu diesem Zeitpunkt zufälligerweise in Belo Horizonte sein sollte, ist ganz herzlich eingeladen dabei zu sein! Während der Weihnachtsfeier bekommen die sowohl die Patenkinder als auch die patenlosen Kinder, dank Eingang zahlreicher Spenden sicherlich alle ein schönes Weihnachtsgeschenk! Unsere Praktikantin Saskia und meine Frau, die beide die Besorgung der Weihnachtsgeschenke momentan erledigen, werden versuchen, möglichst von allen Patenkindern Fotos bei der Übergabe zu machen, die ich euch dann anschließend per Mail zu senden werde. Da der nächste Rundbrief erst wieder Anfang Januar kommt, wünsche ich heute schon im Namen des Vereins Kinderhorizonte und allen GAC-Mitarbeitern unseren Paten, Spendern und deren Familien ein besinnliches und frohes Weihnachtsfest und anschließend einen guten Rutsch ins neue Jahr 2009!
1. Jahresbilanz 2008 Kinderhorizonte 1.1 Finanzen Im „Spendenbarometer“ auf unserer HP kann monatlich verfolgt werden, welche Einnahmen und Ausgaben unser Hilfsverein hat. Im Zuge der Vereinsgründung im Jahr 2006 wurde eine genaue Bilanzierung unseres Spendenkontos eingeführt, die wir auch in dieser Form in der gewohnten Transparenz unseren Spendern zur Verfügung stellen. Siehe Link auf unserer HP Der Spendeneingang des Kalenderjahres 2008 betrug € 33.917,65. Die Einnahmen setzen sich aus Spenden, Mitgliedsbeiträgen und Bankzinsen zusammen. Seit 2008 führt Kinderhorizonte ein getrenntes Konto für das Projekt „Berufsschule“ (Item 4) auf dem projektspezifische Spenden zum Aufbau einer Berufsschule in der Favela zurückgestellt werden.
Die eingegangenen Spendengelder wurden für folgende Zwecke verwendet:
Auch zukünftig wird Kinderhorizonte e.V. alle Spenden ohne jegliche Abzüge für Administration etc. an GAC weiterleiten und dessen Verwendung vor Ort steuern und fiskalisieren. Zu diesem Zwecke besitzt Kinderhorizonte e.V. ein exklusives Konto bei GAC, dessen Ausgänge monatlich anhand der Kontoauszüge kontrolliert werden. Besonders stolz können wir auf die Steigerungsrate im jährlichen Spendenaufkommen sein. Wie die Grafik zeigt, wurde das Spendenvolumen von ca. 21.000 Euro im Jahr 2007 auf knapp 34.000 Euro im Jahre 2008 gesteigert. Dafür bedankt sich Kinderhorizonte ganz herzlich bei allen Spendern und hofft darauf, dass all unsere Spender auch weiterhin durch Mund-zu-Mund-Propaganda kräftig zum Wachstum unseres Kinderhilfsprojekts in der Favela „Morro do Papagaio“ beitragen. 1.2 Spender + Paten Nachdem im 1. Jahr unserer Aktivitäten (2005) insgesamt 24 Spender und Paten den Weg zu GAC gefunden hatten, konnte im Jahr 2006, dem Gründungsjahr von Kinderhorizonte e.V., ein beträchtlicher Zuwachs auf immerhin 85 Spender verzeichnet werden. Im Jahr 2007 konnte die Anzahl der Spender und Paten auf 130 erhöht werden. Bis zum Ende des Jahres 2008 stieg die Anzahl der Spender und Paten auf 158. Nicht zuletzt ein Ergebnis der im November 2005 veröffentlichten Kinderhorizonte-Website und der unermüdlichen und immer besser strukturierten Tätigkeit aller freiwilligen Helfer, die ich mir in der Angst den einen oder anderen zu vergessen, nicht mehr traue hier aufzuzählen. Noch einmal möchte ich hervorheben, dass es die (völlig kostenlose!) Mund-zu-Mund-Propaganda ist, die uns geholfen hat, die Anzahl der GAC-Helfer zu multiplizieren. Wer die Leute kennt, die hinter Kinderhorizonte und GAC stecken, weiß, dass wir uns nicht lange auf diesen Lorbeeren ausruhen, sondern nach vorne schauen und neue Projekte in Angriff nehmen werden. Außerdem gibt es noch viele Kinder bei GAC, die sich wahnsinnig über eine Patenschaft freuen würden. Durch die wachsende Anzahl an Patenschaften im Jahr 2008 sind wir auch weiterhin in der Lage, den Eltern der GAC-Kinder einen Rabatt von 10 R$ auf ihre Monatsbeiträge zu gewährleisten. Zur Werterhaltung unserer Spenden war leider auch eine etwas unpopuläre Entscheidung seitens Kinderhorizonte notwendig. Aufgrund der brasilianischen Inlandsinflation von 18% seit Gründung von KH im Jahr 2005 und einem Kursverlust (Euro/BRL) von 25% haben wir uns auf einer Mitgliederversammlung im August dazu entschlossen, die Patenschaftsbeiträge von 10 auf 15 Euro anzuheben. Glücklicherweise hat der Umtauschkurs durch die derzeitige Finanzkrise vorübergehend wieder etwas zu unseren Gunsten erholt. Vergleicht man die Ausgangslage im Jahr 2005 ohne unsere Hilfe mit den für das Jahr 2007 festgelegten Elternbeiträgen (siehe unten), wird die Wirksamkeit unserer Spenden schnell deutlich. Für viele Eltern wird es durch die gesenkten Beiträge erschwinglicher, ihre Kinder dauerhaft in den GAC-Tagesstätten unterzubringen. Die kontinuierliche Betreuung der Kinder, eines unser vorrangigsten Ziele, ist damit gewährleistet.
1.3 Ausblick Projekte 2009 1.3.1 Kurzfristige Projekte Im neuen Jahr ist der Betrieb des eigentlich schon für letztes Jahr vorgesehenen „Maniküre & Pediküre“ geplant. Zu Beginn des vergangenen Jahres wurde Capoeira-Trainer Carlos fest bei GAC angestellt. Sein Gehalt wird von Kinderhorizonte finanziert. Dies soll auch so fortgeführt werden. Weiterhin werden wir die bereits vorhandenen Workshops Informatik, Sprachen (Deutsch und Englisch), Bijouterie und Capoeira mit Spendengeldern von Kinderhorizonte mitfinanziert. Die in den letzten 2 Jahren erfolgreich durchgeführte psychologische Betreuung der Kinder und Eltern durch die aus 2 Psychologen bestehende Gruppe ALCANCE soll auch im Jahr 2009 fortgesetzt werden. Im Mittelpunkt stehen die Einzelbetreuung der als psychologisch kritisch bewerteten Kinder und das Schulen der GAC-Erzieherinnen zur Verbesserung der Erziehungsmethodik und Motivation. Für die Workshops „Deutsch“ und „Englisch“ werden ab März neue Praktikanten bei GAC zur Verfügung stehen. Die durch die Praktikanten Jessica, Saskia und Tom initiierten Kunst-Workshops sollen auch im Jahr 2009 fortgeführt werden, da sie ein voller Erfolg bei den Kindern waren. Über weitere freiwillige, möglichst portugiesisch sprechende, Helfer würde Kinderhorizonte sich freuen. 1.3.2 Mittelfristige Projekte Mittelfristig plant Kinderhorizonte e.V. eine sich an die Tagesstätte der 6 bis 14-jährigen Kinder anschließende Berufsschule aufzubauen. Damit soll sichergestellt werden, dass die Jugendlichen nach dem Ausscheiden aus GAC und der Beendigung der Schule nicht ohne Ausbildung nach Mindestlohnjobs suchen müssen oder sich gar nach „finanziell attraktiven“ Alternativen im illegalen Bereich umschauen. Genau hierfür wäre nämlich die Favela der geeignete Nährboden. Genaue Ausbildungsinhalte einer solchen Berufsausbildung sind noch nicht definiert. Es wäre aber durchaus denkbar, dass derzeitige Workshops wie z.B. die Bäckerei zu einer Bäckerausbildung erweitert werden oder z.B. Informatikkurs und Sprachausbildung Grundlage einer Sekretärinnen-Ausbildung sein könnten. Desweiteren hat Kinderhorizonte Kontakte zur Universität PUC Belo Horizonte hergestellt, die derzeit ein Lehrprojekt zur Herstellung von Solaranlagen zur Warmwasseraufbereitung aus Recyclingstoffen vorstellt. Zielgruppe sind hier vor allem die einkommensärmeren Schichten, denen in einem 1-jährigen Kurs beigebracht werden soll, wie man solche Anlagen baut und installiert. Die PUC ist auf jeden Fall an einer Zusammenarbeit mit unserem Hilfsprojekt interessiert. Die Teilnahme von GAC-Jugendlichen an einem solchen Kurs wäre optimal. Toll wäre natürlich eine eigene Ausbildungsstätte innerhalb der Favela. Für all diese Vorhaben sind natürlich größere finanzielle Mittel nötig als uns derzeitig zur Verfügung stehen. Investitionen in Immobilien und die Ausstattung von Lehrkabinetten würden notwendig werden, sowie laufende Kosten in den Lehrkörper bzw. Verbrauchsstoffe zu decken. Um diesen Sprung in eine neue Dimension unseres Projekts sicher planen und gestalten zu können, müssen wir nach Partnern und Sponsoren in der Wirtschaft suchen. Da in Brasilien bereits jetzt ein Mangel an Fachkräften herrscht, sehen wir eine reale Chance, Unterstützung auch aus der hiesigen Industrie zu bekommen. Für das Berufsschulprojekt haben wir mittlerweile ein Sonderkonto eingerichtet, auf dem Investitionsmittel zurückgestellt werden. Der aktuelle Kontostand beträgt dort ca. 9.000 Euro. Mit diesem Betrag sind wir noch weit von den tatsächlich benötigten Mitteln entfernt, freuen uns deshalb über jede Initiative, um beim Aufbau der Berufsschule mitzuhelfen. 2. Das erste Schwimmbad in einer Favela Belo Horizontes Ein historischer Augenblick in der GAC-Geschichte war die Eröffnung des neu erbauten Schwimmbads. Das Schwimmbad ist nicht nur das erste in der Favela „Morro do Papagaio“, sondern aller Favelas in Belo Horizonte überhaupt! Die Begeisterung der Kinder war kaum zu bremsen. Wer erinnert sich nicht gerne an die Fotos von damals … 3. Sonderprojekte in 2008 Vor allem das Anti-Dengue-Projekt, bei dem die Kinder lernten die Verbreitung der in Brasilien immer noch tödlichen Krankheit vorzubeugen, war eines der Knüller des Jahres. Sicherlich werden wir auch in diesem Jahr wieder versuchen ein ähnliches Projekt auf die Beine zu stellen. Ebenfalls erwähnt werden müssen die Projekte „Favela Colorida“ von Praktikantin Saskia und das „Favela-Monster“-Projekt von Praktikant Tom. Beide werden ihre Projekte noch im Einzelnen hier vorstellen. Auch hier eine kleine Foto-Impression vorab … 4. Weihnachtsüberraschung für GAC-Kinder Wie auch schon im vergangenen Jahr gingen zahlreiche Geschenkwünsche von Paten für ihre Patenkinder ein. Meine Frau erledigte gemeinsam mit Saskia und Cida die Einkäufe und Übergabe der Geschenke während der GAC-Weihnachtsfeier am 18. Dezember. Auch die patenlosen Kinder gingen nicht leer aus. Aus Sonderspenden standen pro Kind 25 R$ für den Kauf eines Geschenks zur Verfügung. So gingen an diesem Abend alle Kinder absolut glücklich nach Hause. Ein Dank an alle, die wieder einmal dazu beigetragen haben, ein Funkeln in Kinderaugen zu zaubern.
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